Gegenstrategien

... oder wie man einem Troll begegnet, dass er frustriert den Rückzug antritt.

Das gestaltet sich nicht immer so einfach, denn jeder Mensch „funktioniert“ nun einmal anders, also auch Trolle. Trotzdem gibt es verschiedenen Methoden, wie man einen Troll dazu bringt, aus der Diskussion herauszugehen. Denn er hat natürlich auch Angriffspunkte. Wie wir anfangs schon festgestellt haben, trollt er im Netz aus Langeweile herum, auf der Suche nach Aufmerksamkeit, aus Freude daran, andere zu provozieren und aus Schadenfreude. Daraus lässt sich doch einiges schließen. Er ist frustriert, wenn seine Provokationen nicht auf die gewünschte Reaktion bei den Diskussionsteilnehmern stoßen.  Auch dass er anonym tätig ist, sagt einiges über ihn aus: Er möchte selbst in seiner wahren Identität nicht sozial geächtet werden.

„Don`t feed the troll“

Diesen Spruch habt ihr mit Sicherheit schon einmal im Netz gehört. Was ist aber genau damit gemeint, dass man einen Troll nicht füttern soll? Ganz einfach: Ignoriert man ihn, verliert er die Lust und zieht frustriert weiter. Denn er hat sein Ziel nicht erreicht - man hat sich nicht provozieren lassen. Keine Schadenfreude für den Troll. Keine Aufmerksamkeit. Allerdings ist dies nur bedingt wirksam. Er zieht sich zwar aus der gerade geführten Diskussion zurück, sucht aber sofort einen neuen Ort auf, um weiter zu trollen. Aber so habt ihr euch wenigstens nicht provozieren lassen. Ganz klar, das Ignorieren eines Trolls wird schwierig, wenn er Tabus bricht und die Moralvorstellungen verletzt. Zieht er euch wegen eines Rechtschreibfehlers auf, ist dies leicht zu ignorieren. Aber bei schweren Verletzungen, was tun? Denn wie wir ja alle wissen: Das Internet vergisst nichts! Die Verbreitung ist rasend schnell! Und gerade hetzerische und populistische Kommentare sollten nicht unkommentiert im Netz stehen bleiben.

Widerspruch

Daher wäre eine weitere Strategie in solchen Fällen, Widerspruch zu geben. Allerdings solltet ihr hier nicht in ein Streitgespräch gehen, denn das möchten die Trolle ja. Stattdessen könntet ihr in angemessenem Ton eine kritische Rückfrage zu seinem Kommentar stellen oder mit Fakten seine Behauptung widerlegen. Ein Kommentar kann da schon genügen. Tun dies noch andere, wird sich der Troll irgendwann zurückziehen.

Humor

Manch einer hat einen Troll auch mit ein wenig Humor zum Rückzug gebracht. Denn dies kann die Situation für alle Beteiligten entschärfen. Das ist natürlich nicht immer so einfach. Denn der Witz bzw. Humor muss an den Kommentar des Trolls angelehnt sein. Sonst kann der Schuss auch nach hinten losgehen und weitere Troll-Kommentare nach sich ziehen. Hier ist ein Beispiel, wie Jan Boemermann als "Bundesministerium für Internetsicherheit und Zensur" einem Troll begegnet.

Blockieren und Melden

Habt ihr es mit Drohungen, Hassreden etc. zu tun, dann solltet ihr auf jeden Fall die Funktionen des Blockierens und Meldens in den Sozialen Netzwerken nutzen. Denn hier verstoßen die Trolle ganz klar gegen die Regeln der Communities und können dann vom Betreiber ausgeschlossen und gesperrt werden. Wie das auf den einzelnen Communities wie Instagram, Facebook & Co funktioniert, könnt ihr bei unseren Hilfestipps nachlesen. Dort erfahrt ihr auch, wie ihr mithilfe von Screenshots Beweise gegen Trolle sichern könnt.

Enttarnung

Eine weitere Methode, gegen Trolle vorzugehen ist die Enttarnung. Denn so wird er zum „normalen“ Internetnutzer mit Name und persönlichen Daten. Soziale Ächtung fürchtet er, deshalb ist die Methode wirksam. Das ist natürlich nicht so einfach. Aber ihr könnt es versuchen und es gibt einige Stellen, an die ihr euch zur Hilfe wenden könnt:

Anzeige erstatten

In gravierenden Fällen bleibt manchmal auch nur noch die Anzeige gegen den Troll. Sammelt dazu Beweise per Screenshot.  Und hier könnt ihr euch hinwenden, um Unterstützung zu erhalten.

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*Quellen:

Brodnig, Ingrid: Hass im Netz: Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können.

Brandstätter 2016.Glück, Alexander: Handbuch für den Forentroll. Röhrig Universitätsverlag: 2013