Was macht (Cyber-) Mobbing so gefährlich?

Schnelle Verbreitung

Die Verbreitung von Inhalten passiert rasend schnell. Ein Bild wird an alle Freunde geschickt. Die wiederum verschicken es an alle ihre Freunde und so weiter. Und schon hat die ganze Schule, der ganze Ort das Bild gesehen. In sozialen Netzwerken passiert dies genauso. Ein Foto wird hochgeladen, von Freunden geteilt und wieder geteilt.

Großes Publikum

Das Publikum wird damit unüberschaubar groß, gerade wenn die Profile öffentlich sind. In der Regel passiert alles sogar zeitgleich: per Messenger und über Soziale Netzwerke. (Mehr zu Privatssphäre-Einstellungen auf Datenparty.de). Und damit kommen wir schon zum nächsten Punkt.

Das Internet vergisst nie!

Selbst wenn ihr ein Foto von eurer Seite nehmt, können es bereits viele andere geteilt haben und somit ist das Foto irgendwo noch im Netz. (Spot Watch your web - Das Internet vergisst nichts) Dies ist kaum zu überschauen und das Foto nicht mehr wirklich zu löschen. Selbst nach Jahren kann es urplötzlich wieder auftauchen.
Im Gegensatz zu „normalem“ Mobbing können Cybermobbing-Angriffe rund um die Uhr passieren, eben über das Internet oder via Smartphone.  Das bedeutet für die betroffene Person, dass die Angriffe bis in das eigene Zimmer gehen, sogar nachts.

Anonymität

Cybermobbing ist auch daher so gefährlich, dass die am Mobbing-Prozess beteiligten sich nicht direkt gegenübersitzen. Experten sprechen hier von einem Enthemmungs-Effekt. Sitzt man sich nicht face-to-face gegenüber, beginnt eine Enthemmung. Keine Gestik und Mimik des anderen ist wahrnehmbar. Der Augenkontakt fällt weg und es ist für den anderen nicht sichtbar, wie verletzend die Kommentare oder Bilder sind. Kommt noch der „Gruppeneffekt“ hinzu, kann es sogar passieren, dass man regelrecht einem Shitstorm (vgl.) unterlegen ist. Die Gruppe schaukelt sich sozusagen gegenseitig mit ihren Kommentaren hoch. Die Gemüter erhitzen und es wird schnell etwas geschrieben, was man sich einer anderen Person niemals trauen würde ins Gesicht zu sagen. Dieser Effekt wird oft noch dadurch verstärkt, dass diejenigen, die mobben, anonym handeln. Für die Betroffenen ist dann nicht einmal sichtbar, von wem diese Attacken ausgehen; nahezu jede Person aus dem „Freundeskreis“ kann dahinter stecken. Vielleicht sind mittlerweile sogar Personen beteiligt, die völlig unbekannt mitmachen, weil sie eben gerade Langeweile haben oder Spaß daran, andere zu verletzen. Angst und Unsicherheit machen sich breit. Am nächsten Tag in der Schule oder im Jugendclub weiß man nicht, wer eventuell am Abend vorher bei der Verbreitung via Internet mitgemacht hat. Das ist schon eine gruselige Vorstellung, oder?

Doch was führt dazu, dass jemand gemobbt wird, d.h. gibt es bestimmte Auslöser?