Ehrenamtliche Jugendarbeit braucht mehr Förderung für Freizeiten, Seminare, Jugendzentren und Jugendgruppen
LJR appelliert an Landrät*innen und saarländischen Landkreistag, die Jugendarbeit in Zeiten von Corona und darüber hinaus bedarfsgerechter zu finanzieren
Der Vorstand des Landesjugendring Saar richtet sich mit einer deutlichen Problemanzeige an die Spitzen der saarländischen Landkreise und des Regionalverbands: Die derzeitige Förderung der kommunalen Jugendämter in der Kinder- und Jugendarbeit reiche nicht aus, um beispielsweise „Freizeitmaßnahmen defizitfrei durchzuführen, ohne dass die Träger höhere Teilnahmebeiträge erheben, was wiederum einen Teil der Kinder und Jugendlichen von den Angeboten ausschließen würde“, schreibt Erik Meisberger, Vorstandsmitglied des Jugendrings in einem Brief. Gerade in Corona-Zeiten seien nicht nur die notwendigen Abstands- und Hygiene-Regelungen ein Problem. Auch die Finanzierung von Freizeitmaßnahmen und Seminaren. Meisberger appelliert daher die Förderung der Kreise „zu überprüfen und den Umständen entsprechend umfangreich zu erhöhen. Dies kann die Hürde für unsere Verantwortlichen senken, Maßnahmen durchzuführen.“
Auch hätten die lokalen Jugendarbeitseinrichtungen von Jugendverbänden, Vereinen und ganz besonders auch Jugendzentren über Monate Einnahmeverluste, um z.B. ihre Mieten und andere Unterhaltungskosten zu finanzieren. „Hier würde ein kreisbezogener Corona-Rettungsschirm für die Jugendarbeit weiterhelfen, fordert Meisberger für den Landesjugendring. „Es wäre wichtig, unbürokratisch und zeitnah finanzielle Mittel für diese Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.“ Erste Initiativen in einzelnen Landkreisen und im Regionalverband unterstütze der Jugendring und „wir freuen uns, wenn weitere folgen.“
Schließlich biete sich derzeit die ideale Gelegenheit, im Rahmen der Anpassungen an die Pandemiebestimmungen und die Erhöhung der Fördersätze auch den Bürokratieabbau sowie die Angleichung der Richtlinien saarlandweit voranzutreiben. Erste Erfolge seien zu verzeichnen. Meisberger: „Die Ehrenamtlichen werden es uns danken, wenn wir weitere Schritte gehen.“
Bezüglich der Sommerfreizeiten hätten sich zahlreiche Jugendgruppierungen in den letzten Wochen, trotz der notwendigen Abstands-, Hygiene- und weiteren Regelungen, erfolgreich bemüht, für die Sommerzeit Freizeitmaßnahmen - von der Tagesveranstaltung bis zu mehrtägigen Formaten - zu entwickeln. Für die ehrenamtlichen Jugendleiter*innen und Vorstände sei dies eine große Verantwortung, diesen Richtlinien, neben der pädagogischen Planung, der Aufsichtspflicht, den Kinderschutzbestimmungen und den üblichen organisatorischen Aufgaben, gerecht zu werden, so LJR-Vorstand Meisberger. Die Jugendverbände auf Landesebene und der Landesjugendring Saar bemühten sich nach Kräften, sie dabei zu unterstützen. Neben den beschriebenen Herausforderungen, spiele dabei auch die Finanzierung eine große Rolle. Auf Landesebene sei es deshalb in Gesprächen mit den politisch Verantwortlichen gelungen, die Förderung der Freizeitmaßnahmen Corona-bedingt auf 8,68 Euro pro Tag/Teilnehmer*in zu erhöhen. Dies reiche jedoch bei weitem nicht aus.
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