Hallo liebe Alle,
hier der Bericht von unserer Israeldelegationsreise, Tag Sechs. Heute Morgen um Acht sind wir nach einem mehr oder minder ausgiebigen Frühstück mit dem Bus Richtung Wüste Negev aufgebrochen. Auf unserem Weg haben wir zwei Checkpoints und einen Teil der Westbank passiert, unser erstes Mal in den sogenannten autonomen Gebieten. Unser eigentliches Ausflugsziel befand sich dann allerdings wieder in israelischem Staatsgebiet, die antike Festung Masada. Im ersten Jahrhundert vor Christus erbaut, diente die auf einem Bergplateau gelegene Festung als Bollwerk des herodianischen Imperiums. Bis heute im isrealischen Selbstverständnis verankert ist sie aufgrund einer Belagerung im Jahr 73 nach Christus durch den römischen Kaiser Titus. Von dieser berichtete der jüdische Geschichtsschreiber Josephus Flavius nämlich, dass die jüdischen Verteidiger Masadas lieber Selbstmord begingen, als Titus Streitkräften zum Opfer zu fallen. Ob historische Tatsache oder ausgeschmückte Geschichtsschreibung, Fakt ist, dass der Mythos über die Belagerung Masadas einen wichtigen Teil im Selbstverständnis vieler Isroelis eingenommen hat. Bis zum Jahr 1991 schwor israelisches Militär in Anlehnung an die antike Belagerung, dass Masada, und somit natürlich auch der israelische Staat, „nie wieder fallen“ würden.
Heiterer als die Aussicht auf eine erneute Belagerung Masadas, war unser Aussicht vom Bergplateau. Der Blick auf die Wüste und das tote Meer aus einer Höhe von 450 Metern über dem tiefsten Punkt der Erde war schlichtweg atemberaubend. Nach ausgiebigem Fotografieren wuchs das Bedürfnis nach Abkühlung im toten Meer quasi ins Unermessliche, schließlich war heute Shabbat und das Ausruhen im Judentum vorgeschrieben. Wir entspannten am Nachmittag also reichlich am Strand liegend oder rücklings im salzigen Wasser des toten Meers treibend, echt israelisch eben. Hoffentlich war euer Tag genau so entspannt wie unserer, in diesem Sinne…
Shabbat Shalom